Projekt MUNF für 20 Jahre Verkehrsprävention an Schulen geehrt
Landkreis Cloppenburg. Seit 20 Jahren ist das Projekt „MUNF“, kurz für „Mit Unfallopfer und Notärztin an der Front“ schon im Landkreis Cloppenburg aktiv. Anlässlich der Eröffnung der Präventionstage an der BBS Friesoythe wurden Dr. Almut Opolka, Michaela Meyer und Achim Wach, die seit langem Präventionsarbeit in Schulen betreiben, von Kreisrätin Anne Tapken für ihr Engagement ausgezeichnet. Sie erhielten als erste Ehrenamtliche die Medaille für besondere Leistungen des Landkreises Cloppenburg und eine Dankesurkunde.
„Seit 20 Jahren sind nun Achim Wach, Almut Opolka und Michaela Meyer unterwegs, um Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10 zu erreichen. Sie haben Mut, Kraft und Leidenschaft aufgebracht, um anderen zu helfen. Und Sie haben bewiesen, dass man mit Offenheit, Authentizität und dem Aufzeigen von Konsequenzen Leben retten kann“, betonte Kreisrätin Anne Tapken. 3000 Jugendliche werden jedes Jahr erreicht und an die schwerwiegenden Folgen von Verkehrsunfällen erinnert.
Dr. Almut Opolka, Notärztin, sei seit der ersten Stunde Teil dieses besonderen Projekts. Sie wisse aus eigener Erfahrung, was Verkehrsunfälle an Leid und Schmerz verursachen. Sie schildert Unfallorte, Verletzungen und Einsätze „mit einer Eindringlichkeit, die wachrüttelt“.
Michaela Meyer ist Unfallopfer. Ihr Leben veränderte sich durch einen schweren Unfall im Jahr 2001 von Grund auf und bis heute. Fünf Monate lag sie im Koma, zahlreiche Operationen folgten. „Doch statt sich zurückzuziehen, hat sie den Mut gefunden, anderen ihre Geschichte zu erzählen – offen, direkt, humorvoll und zugleich zutiefst bewegend“, erzählte Tapken im Pausenraum der BBS.
Von Anfang an dabei ist Achim Wach. Als Verkehrssicherheitsberater der Polizei habe er das Projekt mit ins Leben gerufen und bis Ende 2023 hauptamtlich begleitet. „Seit seinem Eintritt in den Ruhestand engagiert er sich unermüdlich weiter – nun ehrenamtlich als Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Cloppenburg.“ Dort sei er nach wie vor treibende Kraft, sei es bei MUNF, bei den Verkehrssicherheitstagen oder im Schutzengelprojekt, an dem das Team seit Stunde eins beteiligt ist.
Achim Wach freute sich über die Auszeichnung. „Wir dachten erst, wir machen das zwei oder drei Jahre. Jetzt sind es 20 und wir hören nicht auf“, betonte der Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Cloppenburg.
Dr. Almut Opolka war per Videokonferenz aus dem Urlaub zugeschaltet. „Ich freue mich, dass das Projekt schon so lange besteht. Es verlangt viel Kraft und viele Emotionen und geht auch unter die Haut. Ich bin sehr froh, dass ich Teil dieses Projekts bin.“
Michaela Meyer konnte leider nicht teilnehmen und bekommt ihre Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt.