Tampon und Binde kostenlos in den Toiletten bereitgestellt: Pilotprojekt am CAG erhält durchweg positives Fazit

04.03.2025
Bild: Gelungenes Pilotprojekt: Die Schülervertreterinnen Antonia Riemann und Amarachukwu Obi befüllen einen der Spender.
Gelungenes Pilotprojekt: Die Schülervertreterinnen Antonia Riemann und Amarachukwu Obi befüllen einen der Spender.
Schülervertreterin Veronika Seliverstova kümmert sich um die Lagerhaltung der Binden und Tampons.
Schülervertreterin Veronika Seliverstova kümmert sich um die Lagerhaltung der Binden und Tampons.

Landkreis Cloppenburg. Die Periode kommt nicht immer wie erwartet, und auch nicht immer dann, wenn man vorbereitet ist. Das kann im Schulalltag für Erklärungsnot sorgen, für unangenehme Situationen bis hin zu einem Abbruch des Unterrichts für die betroffene Schülerin. Am Ende sind Mädchen und junge Frauen eventuell benachteiligt. Am CAG Cloppenburg konnte nun nach einem halbjährigen Testzeitraum, in dem auf vielen Toiletten Spender mit kostenlosen Binden und Tampons für den Notfall zur Verfügung standen, ein durchweg positives Fazit gezogen werden.

„In den Toiletten nahe der Mensa war die Nutzung schon fast exzessiv, wir mussten fast jede Woche nachfüllen“, berichtet Schülervertreterin Antonia Riemann. „Die Periode ist im Biounterricht ohnehin Thema, aber die Verfügbarkeit auf den Toiletten bringt das Thema auch in den Alltag, in die Pausen, Schüler bekommen das mit“, ergänzt ihre Mitschülerin Veronika Seliverstova. Und das betreffe nicht nur die oberen Jahrgänge, auch aus den fünften und sechsten Klassen habe es positive Rückmeldungen gegeben. „Mein Jahrgang ist super happy, dass das hier eingeführt worden ist“, so Riemann weiter.

„Wir haben hier am CAG 1100 Euro kalkuliert für sieben Spender mit einem Jahr Befüllung. Das Pilotprojekt hier soll auch zeigen, wie viele Produkte tatsächlich pro Jahr verbraucht werden“, erklärt die Kreisgleichstellungsbeauftragte Marén Feldhaus. 3500 Tampons und 2000 Binden werden bislang vorgehalten. Einige Spender sind fest montiert, andere sind transportabel und können somit auch an verschiedenen Stellen in der Schule ausprobiert werden.

Das CAG, wo das Angebot stellvertretend für andere Schulen unter Trägerschaft des Landkreises getestet wird, sei schon jetzt nach der halben Zeit ein gutes Beispiel dafür, dass dieses Projekt funktioniert und auch gebraucht wird. Für die Bezahlung komme der Landkreis aus dem laufenden Budget der Gleichstellungsbeauftragten auf, organisiert wird die Auffüllung und Wartung der Spender sowie die Lagerhaltung von der Schülervertretung.

„Die Schülerinnen- und Schülervertretung ist mit ihrer Initiative und Anfrage bei mir offene Türen eingerannt. Wir sind uns einig, dass auf den Toiletten Spender mit Binden und Tampons als genauso normal angesehen werden sollten wie Seife und Papierhandtücher. Das trägt zur Enttabuisierung bei“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte.

In diesem Sinne hat die SV die Spender mit einem auffälligen Button versehen: „An essential, not a luxury. Period.“ lautet das Statement. „Man muss sich für den weiblichen Körper nicht schämen, dieses Angebot ist auch ein Stück weit Empowerment.“

„Man wird öfter darauf angesprochen und die Schülerinnen und Schüler reden offener darüber. Die Idee war viele Jahre da und konnte jetzt zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten realisiert werden“, erklärt Lehrerin Henrike Mandrella, die für die Schülerinnen- und Schülervertretung zuständig ist. Viele Schülerinnen griffen nach wie vor auf eigene Produkte zurück. „Auch die Reaktionen auf die Eltern-Mail waren toll und ich haben von vielen Schülerinnen positive Rückmeldungen erhalten.“ Und Schulleiterin Annette Ovelgönne-Jansen resümiert: „Das ist sehr übersichtliches Geld, das viel Gutes gebracht hat.“