Projekt „Smart Emergency - Rettungswesen neu vernetzt!“ nun mit 5G-Netz

Landkreis Cloppenburg. Das Projekt „Smart Emergency - Rettungswesen neu vernetzt!“ hat im Landkreis Cloppenburg die nächste Hürde genommen. Bei dem Vorhaben geht es um die Erforschung der Telemedizin und die Vernetzung von Patienten und Ärzten mit Hilfe von 5G. Seit diesem Monat stehen jeweils der Phase F-Station im St. Pius-Stift Cloppenburg und der Zentralen Notaufnahme im St. Josefs-Hospital Cloppenburg ein 5G-Campusnetz zur Verfügung. Mit deren Funktechnik können zukünftig telemedizinische Gespräche zwischen Patienten und (Haus-)Ärzten geführt werden. Die für das Projekt notwendigen lokalen 5G-Netze wurden durch das Unternehmen „Campus Genius“ mit Sitz in Dresden installiert.
Qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung, nah am Hilfesuchenden, auch wenn ein Arzt gerade nicht vor Ort ist, das ist das Ziel des Projektes „Smart Emergency - Rettungswesen neu vernetzt! 5G-Telemedizin-Vernetzung“. Hierfür sollen die Potenziale von 5G für eine innovative medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten im ländlichen Raum erschlossen und die Akteure des Gesundheitswesens stärker vernetzt werden. So können Herausforderungen, wie eine hohe Belastung von Pflegepersonal, eine geringe Ärztedichte, Fachärztemangel und ein steigendes Aufkommen von Notfallversorgungen, adressiert werden.
Ein 5G-Telemedizinkoffer, der Medizingeräte als Basiselemente und innovative Anwendungen, wie etwa eine Augmented-Reality-Brille, kombiniert, wird im Rahmen dieses Projektes unter idealen 5G-Bedingungen dort getestet werden, wo knappe Ressourcen besonders wertvoll sind. Im Landkreis Cloppenburg in einem Alten- und Pflegeheim und einem Krankenhaus, um sowohl die nicht-akuten Telesprechstunden als auch die Notfallversorgung als Anwendungsgebiete zu testen.
Zur Schaffung der benötigten 5G-Infrastruktur werden Campusnetze installiert, die Echtzeitvitaldatenübertragung, stabile hochqualitative telemedizinische Videoverbindung und die Funktionalität der medizinischen Geräte gewährleisten. Langfristiges Ziel ist mit voranschreitendem Ausbau der 5G-Mobilfunkinfrastruktur, die getesteten Anwendungen auf mobile Anwendungsfälle, wie den Rettungsdienst, großflächig übertragen zu können.
Nach der erfolgreichen Installation der 5G-Netze im St. Pius-Stift und im St. Josefs-Hospital und der Schulung der Pflegekräfte und Ärzte kann jetzt mit der Führung von Telemedizin-Gesprächen und der gleichzeitigen Forschung begonnen werden. Neben der digitalen Konsultation von Fachärzten im St. Josefs-Hospital und im Klinikum Oldenburg ist auch die digitale Sprechstunde zwischen den Bewohnern des St. Pius-Stifts und ihren Hausärzten angedacht.
Kooperationspartner sind der Landkreis Cloppenburg als Konsortialführer, das St. Josefs-Hospital Cloppenburg, das St. Pius-Stift Cloppenburg, das Klinikum Oldenburg, das Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen, die Universität Oldenburg – Oldenburger Forschungsnetzwerk Notfall- und Intensivmedizin – und die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt im Rahmen der 5G-Umsetzungsförderung. Hierüber werden knapp 70 Projekte deutschlandweit unterstützt. Das Projekt beinhaltet eine Fördersumme von 2,4 Mio. Euro und läuft über drei Jahre bis zum 31. Dezember 2024.