Häusliche Gewalt: Landkreis, Städte und Gemeinden starten Schilderaktion

Informationen über Hilfsangebote im öffentlichen Raum
26.09.2023
Gleichstellungsbeauftragte Marén Feldhaus und Landrat Johann Wimberg haben im Park des Kreishauses die Schilderkampagne gegen häusliche Gewalt gestartet. Ab sofort folgen weitere Aktionen in allen Teilen des Landkreises.

Landkreis Cloppenburg. Aufmerksamkeit schaffen, Hilfeleistungen ins Blickfeld rücken und das Thema häusliche Gewalt enttabuisieren: Das sind die Ziele einer neuen Kampagne die in den kommenden Wochen überall im Landkreis Cloppenburg beginnen wird. Gemeinsam von und mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden im Landkreis Cloppenburg werden ab dem Spätsommer 2023 an vielen Stellen im öffentlichen Raum Metallschilder mit den wichtigsten Hilfetelefonnummern bei häuslicher Gewalt angebracht.

„Häusliche Gewalt ist ein Thema im Landkreis Cloppenburg. Über 500 Fälle von häuslicher Gewalt im Bereich der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta im vergangenen Jahr sind schon viel, doch die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen“, betont Marén Feldhaus, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Cloppenburg. Deswegen steht auf dem Schild auch die Frage „Du kennst eine Person, die von häuslicher Gewalt betroffen ist?“. So sollen die Hilfsangebote auch unter Vertrauten bekannt werden, es wird Mut gemacht, Schritte zu ergreifen. „Die Idee hinter den Schildern ist, niedrigschwellig und nebenbei im Alltag auf die Hilfemöglichkeiten aufmerksam zu werden“, erklärt Feldhaus, die in dieser Woche gemeinsam mit Hausherr Landrat Johann Wimberg die erste Plakette an einer Parkbank am Kreishaus-Teich anbrachte. „Im Landkreis gibt es bereits viele Möglichkeiten Hilfe zu bekommen. Es ist gut, wenn Menschen das im Hinterkopf haben, wenn es dazu kommen sollte“, ergänzt Landrat Johann Wimberg.

Bei einem Schild wird es nicht bleiben. „Anschließend werden auch die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden zusammen mit den Bürgermeistern an weiteren Orten im Landkreis Cloppenburg Metallschilder anbringen und dem Thema weitere Aufmerksamkeit verschaffen. Hinsehen ist gefragt, wegsehen nicht, das betrifft die Schilder und die Taten gleichermaßen“, so Feldhaus abschließend.

Weitere Informationen:

Gefördert wird diese Aktion vom Land Niedersachsen und dem „Gleichberechtigung und Vernetzung e.V“ im Rahmen des Projektes Gleichstellung sichtbar machen - CEDAW in Niedersachsen. Dabei geht es darum, gleichstellungspolitische Themen, die vor Ort bewegen, zu bearbeiten und gleichzeitig die Bedeutung der UN Frauenrechtskonvention für diese Arbeit zu vermitteln.

Die UN-Frauenrechtskonvention ist das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau. Sie hat das Ziel, die Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen und Mädchen in allen Lebensbereichen zu beenden. Die Bekämpfung aller Formen von Gewalt gegen Frauen ist dabei ein zentrales Handlungsfeld. Denn Gewalt gegen Frauen ist ein Ausdruck struktureller Diskriminierung und zeigt deutlich die Machtungleichheit zwischen Frauen und Männern im öffentlichen, beruflichen und privaten Leben.

Deutschland hat sich durch die Ratifizierung der Konvention im Jahre 1985 dazu verpflichtet, die Diskriminierung von Frauen zu beseitigen und aktiv für eine tatsächliche Gleichstellung der Frau einzutreten. Mehr zur CEDAW (engl. Abkürzung) und das Projekt finden Sie hier: www.gleichstellung-sichtbar-machen.de