Hermann Schröer mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet

Ehrung für zahlreiche Verdienste um Stadt, Landkreis und Kirche
08.09.2023
Dankbar zeigte sich Hermann Schröer (3.v.l.) im Kreise von Bürgermeister Neidhard Varnhorn, Dechant Bernd Strickmann, Ehefrau Gisela Schröer, Landrat Johann Wimberg und dem früheren Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese.

Landkreis Cloppenburg. Mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist jetzt der Cloppenburger Hermann Schröer ausgezeichnet worden. Landrat Johann Wimberg verlieh die auch als Bundesverdienstkreuz bekannte Auszeichnung im Kreishaus im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Schröer wird damit für seine jahrzehntelangen ehrenamtlichen Verdienste für „seine Kirche“, „seine Stadt“ und „seinen Landkreis“ belohnt.

„Heute wollen wir hier einen Mann ehren, den viele kennen und hier wohl auch viele für sein sehr großes Engagement schätzen. Er hat eine sachliche direkte Art und ist es gewohnt, auszusprechen was er im Kopf hat. In den Jahrzehnten seines Schaffens ist vieles über seinen Tisch gegangen. Viele Themen, denen er seinen sozialen Stempel aufgedrückt hat und von dem heute viele profitieren, viele vielleicht sogar ohne es zu wissen. Die Rede ist natürlich von Hermann Schröer“, sagte Landrat Johann Wimberg am Beginn seiner Laudatio.

Die Leistung von Hermann Schröer spreche für sich: Er engagiert sich seit 35 Jahren in der Kommunalpolitik und über 50 Jahre in der Kirche. 35 Jahre lang gehörte Hermann Schröer dem Rat der Stadt Cloppenburg an. In dieser langjährigen Zeit hatte er unterschiedliche Positionen und Funktionen inne, unter anderem als Ratsmitglied, Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister. 2021 beendete er sein aktives politisches, ehrenamtliches Engagement für die Stadt Cloppenburg. Von 1986 bis 2021 war Schröer über mehr als drei Jahrzehnte Mitglied im Rat der Stadt Cloppenburg, ab 1996 als Fraktionsvorsitzender. „Man gestatte mir eine kleine Erläuterung“, spannte der Landrat den Bogen: „Mehr als 30 Jahre lang hatte fast alles, was in der Stadt Cloppenburg nach politischen Beratungen Realität wurde, die Stimme von Hermann Schröer. Manches vielleicht auch nicht, aber am Ende kann man sagen, dass die Politik an sehr vielen Stellen Schröers Handschrift trug und er bei fast allem mitredete. Das ist schon bemerkenswert, viele Bürgerinnen und Bürger werden sich dessen vielleicht gar nicht bewusst sein“.

Wimberg beschrieb Schröer als zuverlässigen Kommunalpolitiker mit klarer Line, der kein Blatt vor den Mund nimmt, dem es stets um die Sache geht und schnell zu ebendieser kommt. Über die Jahrzehnte habe er im Stadtrat die verschiedensten Positionen innegehabt und diese auch kompetent ausgefüllt. „Wir sehen: Er ist ein ausgezeichneter Bürger der Stadt Cloppenburg, ein hörbarer Bürger, der lieber selbst gestaltet, anstatt regiert zu werden. Keiner der wartet, bis er Gelegenheit hat, sich über Vollendetes zu beschweren. Ein Bürger, der heute durch sein Cloppenburg läuft, so wie er es mitgestaltet hat“, betonte der Landrat.

Gleichzeitig dankte Wimberg für Schröers Leistung im Kreistag und als stellvertretender Landrat und stellvertretender Bürgermeister, die ihn in seiner Freizeit forderte. „Morgens, mittags, abends und am Wochenende. Er hat zahlreichen Menschen zu verschiedenen Anlässen gratuliert, Schülerinnen und Schüler verabschiedet und ihnen gute Wünsche mit auf den Weg gegeben. Er hat auf Podiumsdiskussionen Rede und Antwort gestanden, den Landkreis auf Sitzungen vertreten, Gebäude eröffnet und und und. Lieber Hermann, du bist eine sehr gute Visitenkarte, dich schickt man gerne auf den Weg.“ Persönlich dankte Johann Wimberg Schröer als langjährigem politischem Förderer und Unterstützer. „Du hast mich mit viel Engagement begleitet und auch ich konnte mich stets auf deine Unterstützung verlassen. Um deine Hilfe hast du nie groß Aufhebens gemacht, danke, das zeichnet dich aus.“ Besondere Dankesworte richtete der Laudator an Gisela Schröer für den Verzicht für jede Stunde Arbeit, die ihr Mann ehrenamtlich unterwegs war und seiner Familie dadurch fehlte. 

Dechant Bernd Strickmann, der die Anregung zur Auszeichnung mit in die Wege geleitet hatte, lobte Hermann Schröer als Sohn seiner Kirche, der sich für sie einsetzt und etwas voranbringen will. „Hier sitzt ein Unikat im Bistum Münster. Hermann ist der einzige im Bistum, der regulärer Vorsitztender des Kirchenausschusses und des Kirchenvorstandes ist. Das ist etwas ganz Besonderes.“ Auch im Kirchensteuerrat engagiere sich Schröer, dem Gremium, in dem die Kirchensteuermittel vergeben werden. „Du wärst fast eimmal geweiht worden und hast dich dann für die Politik statt für die Kirche entschieden. Gott sei Dank, so hatten wir einen Kirchenvertreter in der Politik“, sagte Strickmann, der ihn auch für seine klare Linie lobte, „die immer begründet und auch pastoral begründet war“. Und die Kirche sei für Hermann Schröer das Zentrum und der Mittelpunkt. „Das ist etwas, dass dich dein ganzes Leben hindurch getragen hat.“

„Ich bin etwas erschlagen von dem was hier vorgetragen wurde. Es nimmt mich auch sehr stark mit“, betonte ein sichtlich gerührter Hermann Schröer. Er erzählte von der Verwunderung, als der Brief aus der Staatskanzlei im Briefkasten gelegen hatte. Erst einen Tag später habe er heraus gefunden, wie es dazu gekommen war. „Ich bin besonders dankbar dafür, dass die Anregung zu dieser Auszeichnung aus meiner Kirche gekommen ist, unterstützt vom Landrat“, sagte Schröer, der auch weiteren Weggefährten dankte. „Ich möchte mich gern weiter einbringen. Sowohl kommunalpolitisch als auch im kirchlichen Bereich. Wir überlegen gerade einen Termin für das Richtfest der Bücherei“, wagte er einen Blick auf das was kommt. „Was bleibt ist ein ganz herzlicher Dank an meine Familie. Drei kinder, drei Enkelkinder - was will man mehr. Alle haben mich stets unterstützt. Es gab den Wunsch, dass ich mal den einen oder anderen Abend mehr zuhause sein sollte. Aber dass es immer gut gelaufen ist, liegt an einer Person, die heute nicht nur neben mir sitzt, sondern die mich auch konstruktiv und kritisch in meinem Leben begleitet hat: Meine Frau Gisela“, sagte Hermann Schröer in seiner Dankesrede. „Das hier steht zu drei Vierteln dir zu. Ohne dich wäre mein Leben ganz anders verlaufen, auch im engagierten Bereich anders. Danke für die Unterstützung.“